Prinzipien der AT
- Primärsteuerung
- Macht der Gewohnheit und unzuverläßige sensorische Wahrnehmung
- Zielstreben und Mittel-Wodurch
- Innehalten
- Direktiven/Richtungen
Die Primärsteuerung:
Mit Primärsteuerung wird das Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken beschrieben, das in direktem Zusammenhang mit dem Gebrauch des gesamten Organismus steht. Alexander hat diesen Zusammenhang aufgrund seines Stimmverlustes entdeckt und beobachtet: Durch äußere und innere Reize neigen wir dazu, unseren Hals zu verkürzen und den Kopf dabei nach hinten und unten zu ziehen. Dies wirkt sich ungünstig auf unseren gesamten Organismus aus: der Kopf drückt auf die Wirbelsäule, Bandscheiben werden zusammengedrückt, Gelenke blockiert und somit die Funktion unseres Organismus eingeschränkt oder verschlechtert. Die Alexander-Technik versucht das Verhältnis von Kopf, Hals und Rücken in einer Art zu verändern, daß sich der Kopf nach vorn und oben lösen kann, so daß der gesamte Körper in seienem Gebrauch optimiert wird.
Die Macht der Gewohnheit und die unzuverläßige sensorische Wahrnehmung:
Wir alle kennen Situationen, in denen wir in unseren Gewohnheiten verhaftet sind oder gewohnheitsmäßig reagieren, obwohl wir wissen, daß dies in eben dieser Situation nicht die angemessene Reaktions- oder Verhaltensweise ist. Dennoch finden wir uns immer wieder in denselben Situationen. Wir empfinden das Gewohnte als richtig und gut, was sogar das Bild, das wir von unserem Äußeren haben, beeinflußt: wir denken zum Beispiel, wir stehen gerade, doch von Außen betrachtet stehen wir im Hohlkreuz oder mit nach vorn fallenden Schultern. Werden wir umgekehrt in einer Alexander-Stunde von unserem Lehrer ausgerichtet, so fühlt sich das an, als ob wir schief und krumm wären – es fühlt sich falsch an. Ein Ziel der Alexander-Technik ist es, diese, wie Alexander es ausdrückt, fehlerhafte sensorische Wahrnehmung wieder zuverläßig zu machen.
„Zielstreben“, „Mittel-Wodurch“ und Innehalten:
Unter „Zielstreben“ versteht Alexander eine Zielorientiertheit, die die Mittel, wodurch wir dieses Ziel erreichen außer Acht läßt. Das führt dazu, daß wir auf altbekannte und gewohnte Mittel zurückgreifen, die manchmal zu ganz anderen Zielen als den gewünschten führen. Um uns für einen anderen, besseren Weg entscheiden zu können, müssen wir vor der Ausführung einer Aktivität innehalten. Dieses Innehalten hat in der Alexander-Technik eine zentrale Bedeutung. Nur mit der Umsetzung dieses Prinzips, kann es uns gelingen, alte Muster aufzugeben und auf einen Reiz angemessen zu reagieren.
Direktiven und Richtungen:
Die Alexander-Technik basiert nicht auf der Vorstellung, daß es eine richtige Haltung gibt, die man einnehmen muß, das wäre nach Alexanders Prinzipien „end-gaining“. Man würde also auf seine Gewohnheiten zurückgreifen und sich auf seine fehlerhafte Eigenwahrnehmung verlassen. Vielmehr geht es um eine Dynamik des Längens und Weitens mit Hilfe von gedachten Richtungen innerhalb des Körpers bzw. einzelner Körperteile zueinander, woraus eine Veränderung der äußeren Gestalt resultieren kann. Nicht diese äußere Veränderung ist jedoch das eigentliche Ziel der Technik, sondern die Veränderung der Mittel und Wege, wie wir dies erreichen.